Gisela Happe

Auszüge Einführungsrede von Jutta Saum MA

Gisela Happe wählt die Technik der Hinterglasmalerei, bei der im Zusammenspiel von Farbe, Form und Material innerhalb des Kosmos Bild Unvorhersehbares d.h. neue Orientierungen und Lösungen möglich macht.

Vitale, konzentriert fließende Linien erwachsen aus waagerechten sich bisweilen schlängelnden Pinselstrichen und stehen subtil modellierten monochromen Farbflächen gegenüber. Wo sie sich berühren, definieren sie sich nahezu automatisch als Trennlinie zwischen Himmel und Erde, [...] dazu senkrechte ausgeschabte Linien, so ist man an Triebe erinnert, die aus der Erde schießen. [...] Knäuelartige Pinselwirbel aus dem Handgelenk lassen an Samenkapseln [...] denken, die als geballte Energie im Boden schlummern. [...] und die Welten, die sich eröffnen, sind Mikrokosmen.

So real die Bezüge manchmal scheinen mögen, es sind bildnerische Phantasien, keine Abbilder, sondern Dokumente eines malerischen Prozesses, der im jetzt sichtbaren Zustand beendet wurde.

 ©Jutta Saum, März 2006

Auszüge Einführungsrede Gisela Happe zur Ausstellung "Gewächshaus" im Kunstverein Grevenbroich 2006